22/12/2021

Weihnachten 2021

Weinheim, im Dezember 2021

Lieber Leserin, lieber Leser,

ich schaue gerade auf die Wälder des Odenwaldes – es dämmert und es ist fast dunkel. Die Wolken senken sich immer tiefer und verschmelzen mit den kahlen Zweigen der Bäume. Die Winterlandschaft träumt – auch ohne Schnee in selbstvergessener Ruhe. Es kommt mir in den Sinn, dass ich dieses Bild und dieses Gefühl schon „ewig“ kenne. Schon vor vielen Jahrzehnten vermittelte mir die winterliche Natur das gleiche Gefühl. Die Natur mit Ihrer Stimmung ist beständig in ihrer Erscheinung – sie vermag ebenso Ewigkeit zu vermitteln wie der nächtliche Sternenhimmel. Weihnachtsmotiv 2021

Design: Manish Komalram, © Biotikon 2021

Diese Erinnerungen kommen aus einer Zeit, in welcher vieles sehr anders war. Es gab nicht diese Vielfalt der Eindrücke. Wichtig waren die Menschen und Ereignisse, die einen umgaben, die Ereignisse die man sehen und „anfassen“ konnte. Vieles war nicht so abstrakt, sondern gelebte Wirklichkeit. Heute ist die Intensität des Alltags enorm groß geworden. Stress und die Flut der Gedankenwelt der Menschen auf dem Planeten nehmen immer mehr zu und können durch eine zunehmende Vernetzung der Menschen potentiell von jedem gehört werden. Es ist aber eben nicht alles anders geworden. Die Natur ist in ihrer stillen Vollkommenheit konstant geblieben. Die Natur und die Basis unseres Lebens nimmt nicht teil am potentiellen Wachstum des gedanklichen Sturms. Unsere Gedanken bauen Welten, die keinen Bezug zur realen Welt haben. Wir begeben uns in einen Strudel der Gedanken und empfinden die Last der Anforderung an uns durch andere und durch uns selbst. Wir nennen dies Realität – aber ist es das? Sind es am Ende nicht nur Gedankenmodelle, die keine wirkliche Tiefe haben und keine Abbildung im wahren Sein finden? Probieren Sie doch mal Ihre Gedanken ruhen zu lassen, den ständigen inneren Dialog in uns selbst zu befrieden und das Sein, den Raum und die Welt im seinem Sein zu erfassen. Das Gefühl innerer Zufriedenheit, das Gefühl des „inneren Raumes“, nicht gebunden an äußere Bedingungen, ist die Basis für körperliche und seelische Gesundheit. Dies „in uns ruhen“ ist die Voraussetzung für kreatives Schaffen und wahrhaftige Begegnungen mit unseren Mitmenschen. In diesem „Raum“ gibt es keine Grenzen, keine Urteile, keine Zwietracht, keine trennenden Gedanken, sondern nur das Licht der Welt, das in uns allen leuchtet. Ich wünsche Ihnen eine frohe Weihnacht und viel Tiefe und Besinnlichkeit zwischen den Jahren als Basis für ein gutes neues Jahr. Ihr Alexander Michalzik und das gesamte Biotikon Team PS: Wenn Ihnen die von einem unserer Mitarbeiter selbst gestaltete Weihnachtskarte gefällt, können Sie das Motiv hier herunterladen.